Erforschung der 5 Elemente Tempel in Südindien
Südindien beherbergt einige der bemerkenswertesten Tempel der Welt – wahre Zeugnisse von Hingabe, Architektur und Geschichte.
Unter ihnen stechen die Pancha Bhoota Sthalams, die Tempel der fünf Elemente, durch ihre einzigartige spirituelle Bedeutung und kulturelle Tiefe besonders hervor.

Die Pancha Bhoota Sthalas sind fünf heilige Tempel in Tamil Nadu, die alle dem Gott Shiva geweiht sind.
Jeder dieser Tempel steht für eines der fünf grundlegenden Elemente der Natur: Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde.
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Pancha bedeutet „fünf“
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Bhoota bedeutet „Elemente“
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Sthala bedeutet „Ort“
Das Besuchen und Begehen dieser uralten, heiligen Stätten weckt die fünf Elemente in uns.
Diese Erfahrung erweitert nicht nur das Bewusstsein, sondern lädt uns auch dazu ein, wieder mit unserem natürlichen Zustand von innerem und äußerem Gleichgewicht in Verbindung zu treten.
Sie können uns sogar Schlüssel zur Kunst der Manifestation offenbaren.
Ekambareswarar-Tempel, Kanchipuram – Erde
In der alten Stadt Kanchipuram erhebt sich der Ekambareswarar-Tempel als der größte und zugleich einer der bedeutendsten Tempel der Region.
Sein mächtiger Gopuram – fast 60 Meter hoch – dominiert die Silhouette der Stadt. Der Tempel wurde um 600 n. Chr. gegründet und später von den Pallavas, Pandyas, Cholas und den Königen des Vijayanagar-Reiches erweitert.
Im Heiligtum ruht der Prithvi-Lingam, das Symbol der Erde. Eine prächtige Halle mit 540 kunstvoll geschnitzten Säulen und 1008 Shiva-Lingams lässt Besucher staunend verweilen.
Vor dem Tempel steht der legendäre Mangobaum, der der Überlieferung nach über 3.500 Jahre alt ist und vier verschiedene Sorten von Mangos trägt – ein lebendiges Symbol für die Fruchtbarkeit und Beständigkeit der Erde.
Jambukeswarar-Tempel, Tiruchirapalli – Wasser
In der Nähe von Tiruchirapalli liegt der Jambukeswarar-Tempel, der Shiva in der Gestalt des Appu-Lingams ehrt – Sinnbild des Wassers. Das Heiligtum wird ununterbrochen von einer natürlichen unterirdischen Quelle gespeist, die die lebensspendende Kraft des Elements Wasser veranschaulicht.
Dieser Tempel gehört zu den 275 Paadal Petra Sthalams, den heiligen Stätten, die in den Hymnen der tamilischen Shaiviten-Heiligen besungen werden.
Mit seiner ruhigen Atmosphäre und dem sanften Murmeln des Wassers ist dieser Ort ein Zufluchtsort der Stille, der Pilger und Besucher gleichermaßen berührt.

Annamalaiyar-Tempel, Tiruvannamalai – Feuer
Am Fuße des heiligen Arunachala-Berges liegt der Annamalaiyar-Tempel, der das Element Feuer verkörpert – durch den Agni-Lingam, der an Shivas Erscheinung als Säule aus Licht erinnert.
Der Tempel erstreckt sich über sechs Hektar und zählt zu den größten Indiens. Er wurde ursprünglich im 9. Jahrhundertvon den Cholas erbaut und später von den Vijayanagar-, Saluva- und Tuluva-Dynastien erweitert.
Der Annamalaiyar-Tempel steht für Pflichtbewusstsein, Tugend und spirituelle Befreiung – ein Ort von majestätischer Architektur und tiefgreifender spiritueller Bedeutung.

Srikalahasti-Tempel, Andhra Pradesh – Luft / Wind
Etwa 36 Kilometer von Tirupati entfernt liegt der Srikalahasti-Tempel, der das Element Luft (Vayu) feiert.
Hier wird Shiva als Kalahasteeswara verehrt – Sinnbild der Befreiung der Seele und der Auflösung des Egos.
Der innere Schrein stammt aus dem 5. Jahrhundert, die äußeren Bauten aus dem 12. Jahrhundert.
Im Tempel befindet sich ein weißer Vayu-Lingam, der als selbsterschaffen gilt. Gläubige dürfen ihn nicht berühren, und eine ewig flackernde Flamme, die selbst ohne spürbare Luftbewegung brennt, symbolisiert die subtile, allgegenwärtige Kraft des Windes.
Chidambaram-Tempel, Tamil Nadu – Äther / Himmel
Der Chidambaram-Tempel schließlich steht für das Element Äther oder Himmel. Sein Name leitet sich von Chit (Bewusstsein) und Ambaram (Himmel) ab – zusammen bedeuten sie „der Himmel des Bewusstseins“, das höchste Ziel vedischer Spiritualität.
Das zentrale Heiligtum birgt die berühmte Nataraja-Statue, in der Shiva den kosmischen Tanz der Schöpfung und Zerstörung vollführt.
Anders als in den meisten Shiva-Tempeln wird Shiva hier in menschlicher Gestalt (Murti) dargestellt.
Der Tanz des Nataraja symbolisiert die Bewegung des Universums und gewährt dem Besucher einen Blick in den göttlichen Rhythmus des Lebens.




